Russisch C42 - Nette Analyse von Anish Giri

Klatsch und Tratsch zum Thema Schach

Russisch C42 - Nette Analyse von Anish Giri

Beitragvon Topschach » Mi 1. Feb 2012, 08:44

Der Monat begann mal wieder mit einer Fülle von abonierten Schachzeitschriften. Beim Durchblättern der neusten Ausgabe der Zeitschrift "Schach", verweilte ich erstmal auf Seite 10. Anish Giri kommentiert hier sehr ausführlich seine in Reggio Emilia gegen Nakamura gespielte Partie, in welcher Giri die Russische Verteidigung anwendete.

Wie bestimmt bekannt, haben wir vor kurzem eine Schach-DVD produziert, in welcher wir die Russische Verteidigung auseinandergenommen haben. Unser Urteil ist, dass Weiß definitiv mit Vorteil aus der Eröffnung kommt. Anish Giri läßt sich, trotz der guten Partiekommentierung, nicht in die Karten schauen, aber sein Fazit klingt sehr interessant:

Zitat: "Nach gründlicher Prüfung bin ich mir jedoch sicher, dass Schwarz zumindest nicht zwangsläufig matt wird :-)"

In den bisher mit Russisch gespielten Partien, in welchen Schwarz Remis erreichte oder den vollen Punkt bekam, kam Weiß immer mit Vorteil aus der Stellung heraus. Was dann folgte, waren ein paar sehr ungenaue Züge von Weiß, was Schwarz die Möglichkeit gab, sich zu konsolidieren. Genauso auch in der Partie zwischen Nakamura und Giri. In den Analysen gibt Giri selbst zu, daß Nakamura einen Standardplan abspulte, der zu der von Giri gespielten Neuerung nicht passt. Er selbst gibt dem 12. Zug von Nakamura ein "?!", aber schreibt nicht, was Weiß hätte besser machen können. Schade,- aber eine kurze Engineanalyse zeigt, dass Giris Neuerung zwar interessant ist, aber genau genommen nur ein Tempo verliert. Mehr nicht !

Der Vorteil von Giri war, dass er die Stellungen die nach seiner Neuerung auf dem Brett entstehen, durch die Heimanalysen viel besser verstand und Nakamura somit sehr gut aufs Glatteis führen konnte.

Bemerkenswert ist, was Giri am Ende der Partieanalyse schreibt:

Zitat: "...., und Russisch hatte wieder einmal gewonnen!"

Es war mit Sicherheit nicht die Eröffnung, welche Giri den Sieg einbrachte, sondern seine gute Vorbereitung und natürlich seine Weltklasse-Spielstärke. In der Partie Karpov gegen Miles, zog Miles 1...a6 und gewann anschließend die Partie. Karpov fand einfach nicht den richtigen Weg, um Miles zu bestrafen. Genauso erging es Nakamura. Nach einigen inkonsequenten Zügen gab er Giri die Möglichkeit, ins Spiel zurückzukommen.

Hier noch die Partie:

[pgn]1. e4 e5 2. Nf3 Nf6 3. Nxe5 d6 4. Nf3 Nxe4 5. Nc3 Nxc3 6. dxc3 Be7 7. Be3 Nd7 8. Qd2 O-O 9. O-O-O c6 10. h4 Re8 11. Bd3 d5 12. Ng5 Nf8 13. h5 Bf6 14. Nf3 Bg4 15. Rde1 Bxf3 16. gxf3 Ne6 17. f4 h6 18. a3 Qa5 19. Qd1 Nc5 20. Bf5 Na4 21. Qd3 Nc5 22. Qd1 Qb5 23. Qe2 Qa4 24. Qd1 Ne4 25. Bxe4 Rxe4 26. Rhg1 Rae8 27. Rg3 Kh8 28. Reg1 Qc4 29. Kb1 c5 30. Qd3 b6 31. Qxc4 Rxc4 32. Rd1 d4 33. cxd4 cxd4 34. b3 dxe3 35. bxc4 exf2 36. Rf3 Re1 37. Kc1 Bd4 38. c3 Be3+ 39. Kc2 f5 40. a4 a5 41. c5 Bxc5 0-1[/pgn]

Die umfangreichen Analysen der Partie findet man in der Ausgabe 02/2012 der Zeitschrift "Schach". Im Shop bestellen >>> http://www.topschach.de/zeitschrift-schach-ausgabe-2012-p-2020.html
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