Fragen zu Schachtraining

Klatsch und Tratsch zum Thema Schach

Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Topschach » Di 1. Apr 2014, 19:19

Lukas hat geschrieben:Wenn du das sagst dann muss das stimmen! Ich habe durch deine Videos schon so viel gelernt und von dem anderen Schachforum sehr wenig.
Sollte ich die Bücher in dieser Reihenfolge durcharbeiten?


Also ich empfehle Dir als erstes Buch:

Schach, aber richtig!

Das ist für den Einstieg wirklich gut und macht viel Spaß. Silman zeigt Spielern verschiedener Spielstärke Schachstellungen und lässt diese Spieler die Stellung bewerten. Da ist dann ein 1100er, ein 1500er ein 1800er und auch ein 2000er. Das variiert. Sind auch 1650er dabei, usw. Es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich die einzelnen Schachspieler eine Stellung bewerten. Es liest sich wirklich toll und man findet sich recht schnell wieder in dem Buch. Silmann deckt damit die Schwächen im eigenen Spiel auf und zeigt, wie man es richtig macht.

Ich kann es nur empfehlen.
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Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Lukas » Mi 30. Apr 2014, 15:27

Also das Buch ist super! Danke für diesen guten Vorschlag. :)
Du meintest ja mal ich solle das Londoner system spielen, weil es auf meinen Typ sehr gut zupasst. Ich habe es mir nochmal angeguckt und habe durch das Buch von Silman eine ganz andere Sichtweise bekommen (habe es aber noch nicht durch :D). Wie dem auch sei ich möchte es doch lernen. Aber ist Colle und das Londoner System die gleiche Eröffnung? Sollte man das Londoner System als Haupteröffnung wählen (bringt einem das schachlich weiter)?
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Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Topschach » Mo 5. Mai 2014, 06:20

Lukas hat geschrieben:Also das Buch ist super! Danke für diesen guten Vorschlag. :)
Du meintest ja mal ich solle das Londoner system spielen, weil es auf meinen Typ sehr gut zupasst. Ich habe es mir nochmal angeguckt und habe durch das Buch von Silman eine ganz andere Sichtweise bekommen (habe es aber noch nicht durch :D). Wie dem auch sei ich möchte es doch lernen. Aber ist Colle und das Londoner System die gleiche Eröffnung? Sollte man das Londoner System als Haupteröffnung wählen (bringt einem das schachlich weiter)?


Das Londoner System ist praktisch eine "Verbesserung" des Colle-Zuckertort-Systems. Wenn man sich mit dem Londoner System beschäftigt, sollte man in jedem Fall auch mal einen Blick auf Colle und Colle-Zuckertort werfen.

Das Londoner System kann man auf jeden Fall als seine Haupteröffnung mit Weiß wählen. In der Weltspitze muss man allerdings ambitionierter vorgehen, da man dort mit den weißen Steinen mehr Druck machen will. Im Bereich bis 2400 DWZ/ELO findet man aber sehr viele Spieler, die so gut wie immer auf das Londoner System zurückgreifen. Das spart viel Theoriearbeit.
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Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Lukas » Do 8. Mai 2014, 16:39

Aber warum spielen dann noch so viele Colle? Londoner System ist doch eine Verbesserung.
Ach ja und jetzt nochmal zum Thema: Lieber Springer oder Läuferpaar?
Ich antwortete vor ein paar Monaten zu dir: Das mir das egal sei, doch dank Silman habe ich vieles dazugelernt und habe eine passende Antwort: Läuferpaar!
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Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Topschach » Do 8. Mai 2014, 23:11

Lukas hat geschrieben:Aber warum spielen dann noch so viele Colle? Londoner System ist doch eine Verbesserung.
Ach ja und jetzt nochmal zum Thema: Lieber Springer oder Läuferpaar?
Ich antwortete vor ein paar Monaten zu dir: Das mir das egal sei, doch dank Silman habe ich vieles dazugelernt und habe eine passende Antwort: Läuferpaar!


Also ob nun Colle, Colle-Zuckertort oder London System, ist Geschmackssache. Es kommt halt darauf an, was man mit dem Lc1 macht. Auf unserem Vereinsniveau kann man sehr gut alle 3 Systeme spielen.

Schön, dass Du Dich für das Läuferpaar entschieden hast :-) Ich bin irgendwie am Springerpaar hängengeblieben, obwohl ich immer öften in meinen Partien sehe, wie stark das Läuferpaar ist.
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Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Lukas » Mo 12. Mai 2014, 09:09

Wie kann ich eigentlich meine Rechenleistung und mein Vorstellungsvermögen verbessern? Wie kann ich Blindschach spielen?
Problem ist das ich nur 4-5 Züge vorausdenken kann. Ab dem 4. Zug wird es allerdings schwierig die Figuren auf den Feldern vorzustellen.
Gibts da irgendwelche Tipps oder Trainingsmethoden.
Taktik-Training mache ich jeden Tag auf Chesstempo und habe im Moment 1450 in Taktik.
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Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Topschach » Mo 12. Mai 2014, 12:09

Lukas hat geschrieben:Wie kann ich eigentlich meine Rechenleistung und mein Vorstellungsvermögen verbessern? Wie kann ich Blindschach spielen?
Problem ist das ich nur 4-5 Züge vorausdenken kann. Ab dem 4. Zug wird es allerdings schwierig die Figuren auf den Feldern vorzustellen.
Gibts da irgendwelche Tipps oder Trainingsmethoden.
Taktik-Training mache ich jeden Tag auf Chesstempo und habe im Moment 1450 in Taktik.


Letztes Wochenende ging es beim B-Trainer-Lehrgang unter anderem auch um die Variantenberechnung und das Blindspiel. Hierfür wurden einige gute Übungen gezeigt. Eine möchte ich vorstellen. Das sogenannte Etappenblindspiel. Dabei sucht man sich einen Gegner, nimmt sich zwei Partieformulare, setzt die Uhr auf 20-30 Minuten pro Spieler, baut ein Brett mit Figuren auf und vereinbart folgendes. Man muss 4 Züge (8 Halbzüge) auf dem Brett Blind spielen und darf danach die Züge auf dem Brett ausführen und sich die Stellung anschauen. Von dieser Stellung aus, werden wieder 4 Züge (8 Halbzüge) blind gespielt und dann wieder auf dem Brett ausgeführt. Damit bekommt man praktisch alle 4 Züge (8 Halbzüge) die aktuelle Stellung aufs Brett. Wenn das gut klappt, kann man es dann auf 5 Züge erweiterm und dann auf 6 usw.

Wenn man das täglich traininert, sollte nach 2 Monaten das Blindspiel und das Variantenberechnen wesentlich verbessert sein.

Es gibt diesbezüglich noch einige gute Übungen, aber diese sollte für den Anfang reichen.
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Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Lukas » Mo 12. Mai 2014, 19:26

Danke für diese Übung. Problem ist das ich diese Übung leider nur einmal die Woche durchführen kann (wegen Schachtraining). Kann man das auch gegen einen Schachcomputer machen?

Kennst du irgendwo einen Internetblog oder ein Buch wo Partien zum Londoner und Colle System kommentiert werden?
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Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Topschach » Mi 14. Mai 2014, 09:57

Lukas hat geschrieben:Danke für diese Übung. Problem ist das ich diese Übung leider nur einmal die Woche durchführen kann (wegen Schachtraining). Kann man das auch gegen einen Schachcomputer machen?

Kennst du irgendwo einen Internetblog oder ein Buch wo Partien zum Londoner und Colle System kommentiert werden?


Also in deutscher Sprache wird man relativ wenig Nützliches finden. Im Schachfeld-Forum wurde zwar schon Einiges geschrieben, aber zu 99% nur Käse.

In englischer Sprache empfehle ich zum Einstieg diese kurze Ausführung:

http://checkmateendsthegame.blogspot.de/2011/06/london-system.html

Ebenfalls interessant ist folgende Seite:

http://chess.stackexchange.com/questions/1709/the-london-system-can-it-be-broken

Beim London-System sollte man die Grundpläne kennen und der Rest kommt durch praktische Arbeit am Brett.
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Re: Fragen zu Schachtraining

Beitragvon Topschach » Di 20. Mai 2014, 07:54

Und weiter geht's auf meiner Schachreise :-)

ich möchte an dieser Stelle nochmal das Trainingsprogramm Chessimo empfehlen. Ganz speziell das Modul Taktiktraining. Wie einige wissen, gönne ich mir jeden Tag eine Stunde Training mit dem Teil und mittlerweile konnte ich auch schon die ersten Erfolge ausmachen. Der Unterschied zwischen Chessimo und anderen Taktiktrainern (Chesstempo,etc.) ist, dass bei Chessimo die Aufgabenverteilung didaktisch super ist. Während man bei Chesstempo einfach nur irgendwelche Stellungen vorgesetzt bekommt, wird man bei Chessimo Stellung für Stellung an die grundlegenden Motive herangeführt.

Matt- und Angriffsmotive sind die Munition des Schachspielers. Je mehr man hat (kennt), desto besser.

Neben dem Taktiktraining übe ich seit Neustem auch das Variantenberechnen. In der Vergangenheit habe ich dieses wichtige Werkzeug stark vernachlässigt und mich oft auf meine Intuition verlassen. Das hat zu meiner Verwunderung auch immer gurt geklappt, aber gleicht wohl einen Glücksspiel. Um im Schach noch besser zu werden, muss man seine Intuition mit der Variantenberechnung verifizieren. Es ist durchaus interessant, dass man auch ohne die Technik der Variantenberechnung im Schach recht stark werden kann (DWZ/ELO 2000). Hier ist mir aufgefallen, dass es unterschiedliche 2000er gibt. Die einen, die von Schach recht wenig Ahnung haben, aber gut im Rechnen von Varianten sind und die anderen, die Schach verstehen, aber Varianten nicht tief genug rechnen. Natürlich muss man in beiden Fällen ein Gespür für die entstehenden Stellungen haben, aber das Variantenberechnen hat den Vorteil, dass man sehr konkret in eine Richtung steuert.

Zunächst werde ich etwa 30 Minuten am Tag ins Variantenberechnen investieren und mich an die Konzepte von IM Roman Vidonyak halten.

Mal schauen, ob ich das durchhalte und wenn ja, wie sich mein Schach bis 2015 verbessert hat. ;)
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