UPDATE:
Auch ohne die Fördergelder bleibt unser Schach weiterhin Sport. Das IOC hat dies bestätigt. Hier nun der offizielle Protestaufkleber:
Zu erwerben unter folgendem Link:
http://www.topschach.de/schach-sport-aufkleber-p-2898.html
Das BMI verfolgt politische Ziele und schiebt den „Schwarzen Peter“ nun dem DOSB zu, der sich sicher nicht optimal verhalten hat. Dieses Vorgehen kann und darf nicht akzeptiert werden!
Zumindest unsere Mitglieder hoffe ich mit meiner Argumentation überzeugen zu können, und das wäre schon mal ein guter Anfang!
Deshalb ist es keine Alternative, sich jetzt dem kulturellen Bereich zuzuwenden, das ist nur Ablenkung vom Thema.
Laut Pressemitteilung des Deutschen Schachbundes (DSB) vom 07.05.2014 hat das Bundesinnenministerium einen Bescheid erlassen, der dem Schachsport grundsätzlich die Förderfähigkeit wegen angeblicher "nicht vorliegender eigenmotorischer Aktivität“ abspricht. Dies obwohl der Schachsport alle sonstigen Voraussetzung zur Förderung erfüllt und von der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) am 07.12.2013 einstimmig als förderungswürdiger Sport bestätigt wurde.
Denksport, z.B. Soduko, Kreuzworträtsel, Behördenformulare auch fördern und vielleicht gibt es dann auch im Leistungskurs Sport an der Schule die Möglichkeit, den Schwerpunkt "Schach" zu wählen?
M. E. liegt das BMI richtig, wenn nicht ...
Was so alles für mich anstrengend ist, z. B. mein Job: Kann ich da auch Förderung beantragen?
Status quo DSB wurde insbesondere unter dem Aspekt des Wegfalls der Förderung des DSB durch das BMI diskutiert. Für eine Stunde war dazu auch der Präsident des DOSB, Alfons Hörmann, als Gast anwesend.
Im Ergebnis dieser intensiven Diskussionen und der Information von Hörmann muss davon ausgegangen werden, dass bestenfalls aus dem völligen Wegfall der Förderung noch ein „Abschmelzungsprozess“ über 2 Jahre mit dem letztendlichen Ziel des endgültigen Wegfalls der Förderung wird. Es wird dazu auch noch am 26. Juni 2014 ein Spitzengespräch beim Innenminister geben (TN: DOSB- und DSB-Präsident). Als Konsequenz wurde für 2014 ein Krisenhaushalt aufgestellt sowie Prüfungen hinsichtlich möglicher Einsparungen in der DSB-GS und bei den Ausgabepositionen des DSB-Haushaltes festgelegt. Es muss aber davon ausgegangen werden, wenn die Organisation des DSB und wenn die Unterstützung des Leistungssportes im DSB nicht völlig zusammen brechen sollen, dass spätestens ab 2016 Beitragserhöhungen notwendig werden.
Die aktuelle Arbeit des Präsidiums ist geprägt vom Kampf um die Rücknahme des Bescheids. Alle Gremien und Funktionsträger leiden unter der verhängten Haushaltssperre, die gleichwohl von allen als notwendig erachtet wird. Die Anwesenden lobten das Krisenmanagement des Präsidiums.
So wird z.B. die Tagung des Hauptausschusses im Herbst 2014 abgesagt und Kommissionen die nicht satzungsgemäß tagen müssen, arbeiten bis auf weiteres online...
So wird unsere Frauennationalmannschaft ohne Eröffnungstrainer zur Olympiade reisen, Zuschüsse zu Turnierteilnahmen stehen auf dem Prüfstand, es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass die Jugend-Weltmeisterschaft nicht beschickt werden kann.
Auch der Zuschuss für die Deutsche Schachjugend (DSJ) wird gekürzt. Deren Geschäftsführer Jörg Schulz warnt vor den Auswirkungen. So erhält die DSJ Fördergelder vom Ministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend. Diese sind aber abhängig von einem Eigenanteil von 20-30%. Sollten diese Mittel nicht aufgebracht werden können, könne man eventuell weitere Fördergelder verlieren.
Der seit dem 7. Dezember im Amt befindliche DOSB-Präsident zeigte sich gut informiert über die aktuelle Situation und schenkte reinen Wein ein. Hörmann machte wenig Hoffnung darauf, dass der Deutsche Schachbund wieder in die Förderung aufgenommen werden könnte, stimmte dann aber dem bekannten Brecht-Zitat zu: „Wer kämpft, kann verlieren. Aber wer nicht kämpft, hat schon verloren!“. Herbert Bastian hielt dem entgegen, dass der Deutsche Schachbund alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen wolle, um die Anerkennung als vollwertiger Sportverband zurück zu erlangen.
Frau Quellmalz präsentierte den Teilnehmern die Arbeitsfelder aller Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle. Es wurde deutlich, dass bereits heute das Tagesgeschäft ohne enorme ehrenamtliche Zuarbeit nicht zu bewältigen wäre. Eine weitere Verlagerung von Arbeiten auf das Ehrenamt wäre wünschenswert. Realistisch ist aber eher der umgekehrte (nur schwer bezahlbare) Weg der Professionalisierung verschiedener Bereiche.
Das Team um Vizepräsident Michael Woltmann befindet sich in der Vorbereitung von Spendenaktionen zur Sicherung verschiedener Projekte. Bis Ende Juni sollen diese Aktionen anlaufen.
Die Versammlung war getragen vom gemeinsamen Willen aller Beteiligten die Probleme zu lösen und nicht aufzugeben. Der Deutsche Schachbund soll ein lebendiger, in die Zukunft blickender Verband bleiben, der auf seine sportliche Ausrichtung setzt, ohne kulturelle Aspekte zu vernachlässigen.
Bobfahren ist größtenteils eine Materialschlacht, in der die Rolle des Sportlers in den Hintergrund tritt. Im Gegensatz dazu ist Schach eine Sportart, bei der das Material überhaupt keine Rolle spielt. Allein die Fähigkeiten des Sportlers sind hier entscheidend.
Es wird zudem darauf hingewiesen, dass neben der Förderungwürdigkeit auch noch vom BMI eine Förderfähigkeit der entsprechenden Verbände festgestellt werden muss. Diese hängt z.B. davon ab, ob der entsprechende Verband neben der Förderung durch das BMI noch für eigene Einkünfte sorgt. Da diese beim Schachbund ja der Fall ist, hätte man sich diese Spitzfindigkeit auch sparen können. Sie dient offenbar nur dazu, beim Leser für Verwirrung zu sorgen.
"Im Übrigen war bei der Erarbeitung nie strittig, dass bei Belassung der Formulierung unter „Ziff. 2.1 Förderwürdigkeit“ der neuen Fördersystematik Schach aus der Förderung fallen muss. Im Gegenteil, auch seitens DOSB war unterstützt worden, dass ein Bestandschutz nicht gegeben sein kann."
Übersetzt in geradliniges Deutsch heißt das wohl:
Das BMI und die DOSB-Spitze waren sich von Anfang darüber einig, dass bei der neu gefassten Fördersystematik Schach aus der Förderung heraus fällt.
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