Eine Sache die Schachspieler sehr gerne machen ist, die kommentierten Schachpartien der einzelnen Schachzeitschriften miteinander vergleichen. Da kommen oft sehr interessante Dinge zum Vorschein. So auch in der aktuellen Ausgabe des Schach Magazins 64. Exemplarisch möchte ich hier die Bundesliga-Partie zwischen Tiviakov und Anand nennen. Während in der Zeitschrift Schach noch Tiviakov selbst zu Wort kommt und seine Partie sehr ausführlich kommentiert, wirkt die Kommentierung im Schachmagazin 64 etwas zu oberflächlich und sehr spekulativ. Auch kommen für meinen Geschmack zu viele Werbebotschaften innerhalb der Kommentierung vor, womit ich gleich zum nächsten Punkt komme. In jeder Ausgabe des Schach Magazins 64 sind Berichte und Artikel untergebracht, bei welchen es sich eindeutig um Produktwerbung handelt. Soweit kein Problem, aber diese Artikel und Berichte sollten dann doch wenigsten auch entsprechend gekennzeichnet werden. Ein Blick ins Impressum verrät, woher dieser Werbewind weht. - Abgesehen von diesen subjektiven Kritikpunkten, ist die vorliegende Ausgabe insgesamt in Ordnung. Mir persönlich haben in diesem Monat allerdings die Zeitschrift Schach und das New In Chess Magazin besser gefallen.
Schach Magazin 64 - 2012/05
Das Maiheft mit diesen zentralen Themen:
Baden-Baden holt siebten Titel in Folge
"Ich war entsetzt: So schwach habe ich Anand noch nie gesehen", kommentierte Herbert Bastian während der vorletzten Bundesliga-Runde - und der Präsident des Deutschen Schachbundes (DSB) hat als renommierter Spieler einiges gesehen, nicht nur als er im 200 Meter entfernten Kurhaus 1981 an einem GM-Turnier teilgenommen hatte und dabei Viktor Kortschnoi besiegte.
Europameisterschaft in Plovdiv
Wie sich die Bilder gleichen. Analog der Frauen-EM (vgl. letzte Ausgabe) wurde auch die drei Wochen später folgende offene Europameisterschaft durch den Sturz des Spitzenreiters in der letzten Runde entschieden. Der Franzose Laurent Fressinet spielte bis zur 10. Runde das Turnier seines Lebens und führte vor der Schlussrunde mit einem halben Punkt Vorsprung vor neun punktgleichen Verfolgern.
16.Neckar-Open in Deizisau
Im Raum Esslingen-Deizisau sollen auch heuer zu Ostern wieder die Stühle knapp geworden sein: Die Aufgabe, über 760 Schachspieler in drei Open mit Sitzgelegenheiten auszustatten, bedeutete für den Chef-Organisator des 16. Neckar-Open, Sven Noppes, dass er auf einiges Mobiliar der näheren Umgebung zurückgreifen musste - der Begriff "Session" erhielt auf diese Weise an den fünf Turniertagen geradezu kommunalpolitisches Gewicht, denn Bürgerversammlungen oder Gemeinderatssitzungen wären wohl nicht möglich gewesen.
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