BMI kürzt Fördermittel auf NULL!
Seit Monaten wartete der Deutsche Schachbund nach seinen Anträgen vom 31.10.2013 auf die Zusage des Bundesministeriums des Innern (BMI), auch in der Förderperiode 2014 – 2017 den DSB im Bereich des Leistungssports finanziell zu unterstützen. Alle Verantwortlichen des DSB sind davon ausgegangen, dass Kürzungen auch in größerem Ausmaß vorgenommen werden. Was jetzt passiert ist, verletzt unseres Erachtens massiv die Regeln eines fairen Umgangs miteinander!
Das BMI stellt sich willkürlich gegen das Votum des DOSB, der Schach in seiner Mitgliederversammlung am 7.12.2013 in Wiesbaden in Anwesenheit des zuständigen Referatsleiters des BMI einstimmig als förderungswürdigen Sport bestätigt hat, und spricht uns wegen angeblich „beim Denksport nicht vorliegender eigenmotorischer Aktivität“ grundsätzlich die Förderungsfähigkeit ab!
Wenn es uns nicht gelingt, diesen Beschluss zumindest teilweise rückgängig zu machen, müssen wir im Haushalt eine Position in Höhe von 130.000,-- € jährlich ausgleichen!
Im Jahr 2014 ist dies ob der in den vergangenen Jahren aufgebauten Liquiditätsrücklage und angesichts der in diesem Jahr greifenden Beitragserhöhung gerade so noch möglich. Die Rücklage des DSB wird aber abschmelzen und uns damit an die Grenze der notwendigen Liquidität führen. Wir werden die Situation mit den Vertretern unserer Mitglieder in der Sitzung des Hauptausschusses am 31.05. in Frankfurt intensiv erörtern.
Auf keinen Fall wird der Deutsche Schachbund diese willkürliche und in der Sache völlig unbegründete Diskriminierung unseres Sports ohne Widerstand hinnehmen.
Wir werden ab sofort anwaltlichen Beistand in Anspruch nehmen und lassen die Wirksamkeit des Beschlusses des BMI überprüfen.
Michael S. Langer
Vizepräsident Finanzen Deutscher Schachbund e.V.
http://www.schachbund.de/news/bmi-kuerzt-foerdermittel-auf-null.html
Diese Entscheidung kam für mich nicht unerwartet und ist, wenn man die Hintergründe kennt, auch nachvollziehbar. Es ist ja nun nicht so, dass die Streichung der Fördermittel über Nacht kam. Es war ein schleichender Prozess.
Der Grund den das BMI angegeben hat ("...beim Denksport nicht vorliegender eigenmotorischer Aktivität") wirkt vorgeschoben und ist es scheinbar auch. Der Schachbund hat in den letzten Jahren kräftig aus den Fördermitteln geschöpft und sich geradezu grotesk unprofessionell verhalten. Man hatte den Eindruck, dass die bereitgestellten Fördermittel beim DSB als Selbstbedienungsladen deklariert wurden. Sind diese Fördermittel eigentlich sinnvoll genutzt worden ? Den erfolgreichen Einsatz der bisherigen Fördermittel kann ich nicht erkennen. Im Leistungsschach wurde in den letzten Jahren auf immer die selben Pferde (Trainer) im Stall gesetzt und der Erfolg blieb aus. Unsere Schachprinzen scheinen teilweise durchaus Talent zu haben, aber wesentliche Fortschritte sind nicht zu erkennen und das liegt meiner Meinung nach an der falsch umgesetzten Förderung. Die einzige positive Veränderung ist Rogozenko als Bundestrainer ! Der hat echt wirklich Ahnung von dem was er macht. Beim DSB reicht aber eine glanzvolle Persönlichkeit nicht aus. Die Kompetenz muss in die Breite gehen !
Es sieht schon sehr verdächtig aus, wenn Fördermittel in immer den gleichen Taschen landen. Wenn man die Verschwendung von Geldern dann auch noch so offensichtlich auslebt, wie es beim DSB der Fall zu sein scheint, dann kann man die Entscheidung des BMI verstehen.
Die nun vom DSB angekündigte Inanspruchnahme von rechtlichem Beistand lässt den Kassenbestand des DSB weiter schmelzen. Wie unprofessionell der rechtliche Beistand in der Vergangenheit gearbeitet hat, zeigt unter anderem der Fall Bindrich, in welchem der DSB auf Grund unprofessioneller Arbeit eine herbe Niederlage einstecken musste, welche nun auch zu einer Klage gegen den DSB geführt hat. Ebenfalls unprofessionell wurde die Entwicklung von DeWIS vorgenommen. Eine öffentliche Ausschreibung für die Programmierung hat es, soweit ich weiß, nie gegeben. Auch hier hat man einmal mehr auf gute Bekannte zurückgegriffen, welche das Projekt erstmal an die Wand gefahren haben.
Die Streichung der Förderung führt hoffentlich dazu, dass beim DSB ein Umdenken stattfindet. Schön wäre es, wenn auf Grund der Fördermittelstreichung einige Parasiten beim DSB verschwinden. Aber noch ist der Topf ja gut gefüllt.
Um gegen das Argument des BMI, das beim Denksport nicht vorliegende eigenmotorische Aktivität vorhanden ist vorzugehen, schlage ich vor, das Schach-Regelwerk zu überarbeiten und es zur Verpflichtung eines jeden Schachspielers wird, vor jedem Zug 10 Sekunden Däumchen zu drehen.

Euer Benny