Lukas hat geschrieben:In meiner Liga antwortet leider keiner mehr mit Sxe5, sondern meistens mit Sc3. Dann spiele ich Lb4 und rochiere. Oder wie in diesem Falle das passive d3
Also nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 ist Sc3 ein eher langweiliger Zug. Mit Schwarz hat man hier keine Probleme. Ich persönlich liebe es, gegen Russisch zu spielen. Aber nach Sc3 solltest Du auf den direkten Läuferzug nach b4 verzichten, denn nun kann Weiß einfach Sxe5 ziehen:
1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.Sc3 Lb4?! 4.Sxe5
Falls nun 4...De7, folgt einfach Sd3 und Weiß erhält bequemes Spiel mit Entwicklungsvorsprung.
Wenn Schwarz nicht 4...De7 spielt, sondern direkt den Bauern zurückgewinnen will und stattdessen 4...Lxc3 spielt, folgt 5.dxc3 und nach 5...Sxe4 zieht Weiß 6.Dg4 und steht komplett auf Gewinn.
Deswegen sollte man mit Schwarz nach 3.Sc3 ebenfalls mit einer Springerentwicklung antworten. Also 3...Sc6, gemäß einer Grundregel der Eröffnungstheorie, dass man zuerst seine Springer entwickeln soll und erst dann die Läufer. Im vorliegenden Fall sollte sich Schwarz die Option offen halten, seinen Läufer entweder nach c4, b5 oder e7 zu entwickeln. Also vor der Läuferentwicklung muss man abwarten und schauen, was Weiß spielt, damit man für den Läufer das beste Feld in anspruch nehmen kann.
Wesentlich schlechter ist allerdings der weiße Antwortzug 3.d3 nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6.
Dieser Zug ist absolut passiv und sperrt den Läufer f1 ein. Schwarz hat danach schon mindestens Ausgleich. Eine solche Partie könnte sich wie folgt entwickeln:
1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.d3?! Sc6 4.Le2 Lc5 5.0-0
Schwarz hat mehr Raum für seine Figuren, bessere Entwicklung und freies Spiel. Man benötigt in dieser Art von Spielweise überhaupt keine Theoriekenntnisse und sollte mit Schwarz einfach Schach spielen.